Paul Hörbiger

Paul Hörbiger durfte unter den vielen Schauspielpersönlichkeiten, die sich in Thiersee, dem Klein-Hollywood der Nachkriegszeit, einfanden, nicht fehlen. Er stand für den Film „Der Teufel führt Regie“ vor der Kamera.
Für Paul Hörbiger gab es in den Drehpausen Zeit, seiner großen Leidenschaft, dem Fischen, nachzugehen. Dafür bot die Idylle Thiersee insbesondere vor Sonnenaufgang ein unvergessliches Erlebnis. Immer wieder von Neuem schaffte es Paul Hörbiger, die Einheimischen zum Staunen zu bringen, denn des Öfteren gelang es dem sympathischen Schauspieler riesige Hechte aus dem See zu ziehen. Nachdem derartige Fänge in Thiersee eine Rarität waren, begannen die Thierseer zu grübeln, wie das möglich sein. Dann verriet Paul Hörbiger sein Geheimnis:
Er erzählte den Thierseern, dass er das Gelände um den See genau erkundet und dabei festgestellt habe, dass der Seeboden im Uferbereich Einbuchtungen und Verformungen aufweise. Dadurch konnten sich viele ruhige Höhlen herausbilden, welche laut Hörbiger die bevorzugten Standplätze von Hechten seien. So einfach gestaltete sich bei richtigem Wissen das sonst so mühsame Fischen. Paul Hörbiger ruderte immer bis zur Mitte des Sees und warf von dort aus seine Angel aus. So viel Geduld wie ein „normaler“ Thierseer Fischer brauchte er nicht, das stand fest, denn bereits nach kürzester Zeit bissen die Hechte an, weil sie durch keine Bewegungen des Wassers beunruhigt und durch die ausgeworfenen Köder getäuscht wurden.

Fotos: Album Julino/Daniela Pirchmoser